Eintauchen in das Herz der Holzwerkstatt 

 

Nom : Ducrocq

Prénom : Emeline

Ville : Chambéry

Pays : France

Beruf : Teamleiterin im Holzhandwerk 

 

Können Sie sich in wenigen Worten vorstellen?

Mein Name ist Emeline Ducrocq und ich bin Teamleiterin im Holzhandwerk. Nach einer Ausbildung als Fliesenlegerin kam ich über meine Schwester, die bereits in der Firma arbeitete und mir viel über diese Stelle erzählt hatte, zum Opinel-Team. Aufgrund der Tatsache, dass ich als Fliesenlegerin mit meinen Händen arbeitete konnte ich mich gut in die Holzwerkstatt integrieren und einfügen.

 

Können Sie uns die verschiedenen Schritte zur Herstellung eines Messergriffs in der Holzwerkstatt erklären?

Zunächst werden die Tropenhölzer ausgewählt, die mit der Bandsäge zugeschnitten werden sollen. Gemäß dem herzustellenden Griff werden sie wellenförmig oder in Winkeln von 30° oder 40° zugeschnitten. Anschließend wird nach Handwerksart unter Zuhilfenahme eines Schlagschraubers und von Schraubzwingen eine Pressverklebung hergestellt. Danach lässt man den Leim 6 Stunden lang aushärten. Dann werden die Vierkanthölzer mit einer Bandsäge nachbearbeitet, um den überschüssigen Leim zu entfernen und das Holz zu bereinigen, damit es später in Form gebracht werden kann. Der letzte Schritt bei der Herstellung des Griffs ist das Polieren, d. h. der Griff wird von Hand gewachst, um ihm ein glänzendes, glattes Aussehen zu verleihen. Dieser Schritt ersetzt einen traditionellen Lack.

Welchen dieser Schritte bevorzugen Sie? Und warum?

Mein Lieblingsschritt ist das Zuschneiden des Holzes. Mich fasziniert der Umgang mit der Bandsäge, da es hierfür keine Anleitung gibt: Man macht alles freihändig und hört auf sein Gefühl. Dadurch wird jeder in dieser Werkstatt gefertigte Griff einzigartig.

 

Was ist das Besondere an dieser Holzwerkstatt?

Es ist die einzige Werkstatt, in der alles, abgesehen von der Formgebung, handwerklich und von Hand gemacht wird. Selbst unsere Werkzeuge werden zum Teil in Handarbeit hergestellt. Eine weitere Besonderheit unserer Werkstatt ist, dass unser Team im Moment ausschließlich aus Frauen besteht, obwohl dieser Beruf von vielen als ein männlicher Beruf angesehen wird.

Können Sie uns den von Ihnen kreierten Griff beschreiben?

Dieser Griff besteht aus Walnuss- und Ebenholz, wobei zwischen diesen beiden Holzarten zwei Furniere integriert sind. An der Kante wird ein 30°-Schnitt gesetzt, dann werden Walnuss und Ebenholz zusammengefügt und pressverleimt. Nachdem er bearbeitet und in Form gebracht wurde, wird der Griff  schließlich poliert, wie alle anderen in dieser Werkstatt hergestellten Griffe.

 

Wie sind Sie auf die Idee für diesen Griff gekommen?

Ich habe diesen Griff kreiert, weil ich der Verschwendung von beschädigtem Ebenholz, das ansonsten ausrangiert wurde, Einhalt gebieten wollte. Nun kann dieses Holz der ausrangierten Vierkanthölzer wiederverwendet werden. Außerdem fand ich die Kombination aus Walnuss, einem Weichholz, und Ebenholz, einer Holzart mit einer hohen Dichte, interessant, da sie dem Griff ein schönes Aussehen verleiht.

Konnten Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen? 

Ich war in der Gestaltung dieses Griffs vollkommen frei. Ich habe komplett bei null angefangen, ohne jedwede Regeln, sowohl bei der Auswahl der Holzarten als auch in Bezug auf die Schnitte.

Wie läuft der Prozess der Erstellung eines neuen Griffs ab?

Zunächst wählt man die Holzarten aus, mit denen gearbeitet werden soll. Dann legt man den Schnitt fest, der in unserer Werkstatt ausgeführt werden soll. Anschließend werden viele Versuche unternommen, bis wir einen Griff gefunden haben, der uns gefällt und der später von der Marketingabteilung freigegeben wird. Schließlich verfeinern und justieren wir unseren Griff, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

 

Abschließend: Wie würden Sie Ihre Arbeit in der Holzwerkstatt mit einem Wort beschreiben? Und warum?

Spannend. Was mir am Holzhandwerk bei Opinel sehr gefällt, ist die große kreative Freiheit, die uns gewährt wird. Außerdem finde ich es sehr interessant, wertvolle Hölzer von Hand zu bearbeiten, wodurch die Arbeit in dieser Werkstatt sehr ansprechend ist.  

Fotonachweise : Opinel, Sémaphore